AUTOMOBIL

Im Jahr 2018 verzeichneten sowohl der weltweite Pkw-Absatz als auch die Automobilproduktion ihren ersten Rückgang seit neun Jahren, und 2019 dürfte für die Automobilindustrie ebenfalls eine Herausforderung sein.

Das erste Problem wird darin bestehen, mit schwächeren und unruhigen Schlüsselmärkten fertig zu werden. In den USA dürften die Verkäufe von neuen Leichtfahrzeugen zurückgehen (-2% auf 16,8 Mio. Einheiten), was auf eine weniger unterstützende Finanzierung und mehr Wettbewerb mit dem wachsenden Gebrauchtwagenmarkt zurückzuführen ist.

In China, dem größten Pkw-Markt (auf den im vergangenen Jahr mehr als 29% der weltweiten Verkäufe entfielen), begannen die Verkäufe 2019 nur schleppend und dürften nur allmählich von einer Erholung des Verbrauchervertrauens profitieren, da die internationalen Handelsspannungen nachlassen und steuerliche Anreize und Emissionsauflagen besser sichtbar werden - zwei Gegenwinde, die 2018 zum ersten Verkaufsrückgang seit fast drei Jahrzehnten führten.

Der EU-Markt wird bestenfalls für das ganze Jahr um eine Stagnation kämpfen und wird im Vergleich zu den Turbulenzen des letzten Jahres, die durch die Einführung des weltweit harmonisierten Leichtfahrzeug-Prüfverfahrens (WLTP) verursacht wurden, eine schwankende monatliche Verkaufsentwicklung verzeichnen.

Die Verschärfung der Vorschriften, von Stadtverboten und Zugangsbeschränkungen bis hin zu strengen Standards in Bezug auf die Umweltverschmutzung, trägt zum Wandel des Marktes bei. Der Druck in Europa ist hoch, mit der Einführung der Real Driving Emission (RDE)-Zertifizierung im September 2019 und der Festlegung der CO2-Ziele für 2020, 2025 und 2030 unter Androhung finanzieller Strafen.

Wir erwarten einen schnelleren Rückgang der Dieselverkäufe und eine schnellere Markteinführung neuer Modelle, die den regulatorischen Zielen entsprechen, was die weltweiten EV-Zulassungen auf einem zweistelligen Wachstumspfad halten wird. Die damit verbundenen Kosten (F&E, industrieller Einsatz, Marketing) belasten jedoch die operativen Margen und könnten einige Akteure dazu zwingen, ihre Portfolios und Produktionskapazitäten anzupassen, um Mittel freizusetzen und die Mobilität durch Investitionen und Innovationen in vernetzte Fahrzeuge und autonomes Fahren voranzubringen.

Gleichzeitig ist der Sektor nach wie vor anfällig für größere Turbulenzen, die von Brexit und der US-Handelspolitik ausgehen, mit Drohungen mit US-Zöllen auf Autoimporte aus der EU (bis zu 25%) und möglichen Veränderungen gegenüber China. Wir gehen davon aus, dass die Verhandlungen bis zum Ende des ersten Halbjahres 2019 abgeschlossen sein werden. Die Ergebnisse sind ungewiss, aber sie haben das Potenzial, den internationalen Autohandel und die derzeitigen Umsetzungsstrategien und Lieferkettenverbindungen der globalen Akteure zu stören.