Liquiditätsplanung: Tipps für Kassensturz und Cash-Flow

Für jedes Unternehmen ist es überlebenswichtig, regelmäßig mit finanziellen Mitteln versorgt zu werden. Vor allem Kunden müssen dafür pünktlich ihre Rechnungen bezahlen.

Prognosen in diesem Bereich können aber zu einem größeren Problem werden, wenn bei Kunden Zahlungsschwierigkeiten oder sogar Insolvenzen drohen. In unserem zweiten E-Mailing haben wir Ihnen bereits Möglichkeiten vorgestellt, wie Sie Ihr Unternehmen davor schützen können. Zur Erinnerung: Achten Sie auf Frühwarnzeichen, nutzen Sie unseren BoniCheck und schützen Sie Ihr Unternehmen mit einer Warenkreditversicherung vor den Folgen eines Zahlungsausfalls.

Ihren Cash-Flow müssen Sie grundsätzlich kontinuierlich im Auge behalten und managen. Zu Beginn heißt das erst einmal: Kassensturz machen! Unsere drei Tipps für Sie:

  • Betrachten Sie dabei nicht nur Ihre Umsatzerlöse, sondern auch Guthaben, Kassenbestände, vorhandene Kreditlinien sowie finanzielle Zuflüsse in Form von Verkäufen, Zuschüssen oder Steuerrückzahlungen.
  • Entwickeln Sie Liquiditätsszenarien für unterschiedliche Umsatzverläufe bei sämtlichen gleichbleibenden Kosten, z. B. „es läuft weiter wie bisher“, „es läuft besser“ oder „kompletter Umsatzeinbruch“.
  • Beziehen Sie Ihr Vertrieb-, Finanz- und Buchhaltungs-Team und auch Ihren Steuerberater in diese Überlegungen mit ein.

Sobald alle Szenarien stehen, arbeiten Sie diese Erkenntnisse in Ihren Liquiditätsplan ein.

So bekommen Sie einen Überblick über mögliche künftig anfallende Einnahmen und Ausgaben und den voraussichtlichen Bestand Ihrer liquiden Mittel. Ihre Zahlungsausgänge sollten Ihre Zahlungseingänge natürlich nicht überschreiten, sonst droht ein negativer Cash-Flow. Legt die Planung nahe, dass Ihr Unternehmen in Zukunft in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnte, können Sie Maßnahmen zur Liquiditätssicherung ergreifen, z.B. mit Hilfe unserer Checkliste im ersten Abschnitt. Eine solche Planung lässt sich oft schon mit einer einfachen Excel-Arbeitsmappe auf den Punkt bringen. Nutzen Sie sonst auch gerne unseren Liquiditätssimulator, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.

Achten Sie bei Ihrer Liquiditätsplanung außerdem unbedingt darauf, dass Sie diese häufigen Fehler vermeiden:

  1. Generell zu optimistisch planen
  2. Unregelmäßige Auszahlungen nicht berücksichtigen
  3. Steuern vergessen, z.B. Umsatzsteuer und Vorsteuer
  4. Statt Brutto mit Netto rechnen
  5. Kleinere Buchungen links liegen lassen
  6. Rabatte, Skonti oder Zahlungsausfälle übersehen
  7. Abschreibungen oder Rückstellungen nicht berücksichtigen
  8. Privat-Entnahmen vergessen
  9. Keine regelmäßige Aktualisierung
  10. Erst dann Ihre Bank kontaktieren, wenn es zu spät ist

Bei aller Vorausschau können natürlich immer Ereignisse eintreten, die schwer vorhersehbar sind. Zum Beispiel können sich Konjunkturdaten ändern, globale Krisen können Lieferketten unterbrechen und Ereignisse wie die Corona-Pandemie können ganze Märkte und Branchen zusammenbrechen lassen. Umso wichtiger ist es für Ihr Unternehmen, sich bei der Working Capital Strategie möglichst breit aufzustellen, um auch gut durch schwierige Zeiten zu kommen. Neben einer Warenkreditversicherung stellen dabei auch Einkaufs-, Forderungs- und Lagerfinanzierungen gute Möglichkeiten dar, für mehr Working Capital zu sorgen. Eine weitere Option, um sich mehr finanziellen Spielraum zu verschaffen, sind Bürgschaften.

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