Krisenstaaten in Südeuropa treiben globalen Anstieg der Firmeninsolvenzen - auch in Deutschland steigt die Zahl der Unternehmenspleiten wieder an

P​aris/Hamburg, 19. April 2013

​• Weltweite Firmeninsolvenzen ziehen 2013 deutlich an (+ 8 Prozent) – Grund ist der starke Anstieg der Firmeninsolvenzen in Südeuropa
• Insolvenzen in Deutschland 2013 plus 1 Prozent
• Höheres Debitorenrisiko wegen steigender Lieferantenkredite

 

Euler Hermes rechnet in seiner neusten Analyse mit einer anhaltenden Insolvenzwelle in den Mittelmeerländern Italien, Spanien, Portugal und Griechenland. Der Zuwachs in diesen Ländern wird dieses Jahr voraussichtlich 33 Prozent betragen, in 2014 12 Prozent. Die Pleitezahlen in diesen Ländern hatten in 2012 bereits um 28 Prozent zugelegt. Für die gesamte Eurozone ist 2013 mit einem Plus von 21 Prozent zu rechnen, gefolgt von 7 Prozent in 2014, nach 16 Prozent im Jahr 2012.

Deutschland: Debitorenrisiko nimmt weiter zu
In Deutschland wird die Zahl der Firmeninsolvenzen 2013 voraussichtlich wieder um
1 Prozent auf 28.700 steigen. Zum Anstieg in 2013 trägt insbesondere eine Zunahme
der Insolvenzen in der Industrie bei. Euler Hermes sieht die Zahlungsausfälle, die im
letzten Jahr um 106 % auf 41,2 Milliarden Euro gestiegen sind, in diesem Jahr mit 31
Milliarden Euro und im nächsten Jahr mit 29 Milliarden Euro auf einem weiterhin
historisch hohen Niveau. Das Debitorenrisiko bleibt hoch, weil eine seit Jahren
anhaltende Entwicklung sich auch 2012 fortsetzte: Die Summe der Lieferantenkredite
stieg um 2 Prozent und erreichte mit 398 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert.
Banken weiteten ihre kurzfristigen Kredite an Unternehmen in 2012 demgegenüber
kaum aus (plus 0,4 Prozent auf 278 Milliarden Euro), und trugen damit weiterhin
deutlich weniger zur Finanzierung der Unternehmen bei.