• In Schweden, Deutschland und Finnland treiben Unternehmen offene Forderungen am einfachsten ein
  • In Deutschland gibt es wirksame juristische Mechanismen und eine gute Zahlungsmoral
  • Saudi-Arabien, Malaysia und die Vereinigten Arabischen Emirate sind Schlusslichter des Rankings

Hamburg, 20. Juni 2022 – Die Herausforderungen für die Weltwirtschaft nehmen weiter zu: Neben Lieferengpässen und steigenden Preisen drohen vielerorts vermehrt Zahlungsausfälle und Insolvenzen. Schnelle und einfache Inkassoverfahren sind in dieser angespannten Wirtschaftslage für Unternehmen daher entscheidend. Der weltweit führende Kreditversicherer Allianz Trade hat in seiner jüngsten Studie eine Rangliste zur Komplexität von Inkasso in 49 Ländern erstellt. Bewertet wurden dabei Zahlungspraktiken sowie Gerichts- und Insolvenzverfahren in den einzelnen Ländern.

„Das Eintreiben von Schulden wird häufig unterschätzt“, sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Bei säumigen Zahlern ist es oft nicht mit ein paar Mahnläufen getan, sondern das Verfahren kann vielerorts sehr aufwändig sein. In einigen Ländern kann es Monate oder Jahre dauern, bis die Unternehmen ihr Geld bekommen – wenn überhaupt. Vor allem im Mittleren Osten, Asien und Afrika kann es kompliziert werden.“

Klassenbeste: Schweden und Deutschland – Schlusslichter; Saudi-Arabien und Malaysia
Die besten Chancen, offene Forderungen einzutreiben, haben Unternehmen bei Geschäftspartnern in Schweden, Deutschland, Finnland und den Niederlanden. Am schlechtesten sind die Aussichten in Saudi-Arabien, Malaysia und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

„In Saudi-Arabien ist es für Unternehmen beispielsweise etwa drei Mal so schwer, an ihr Geld zu kommen als in Deutschland“, sagt Bogaerts. „Deutschland hat gut funktionierende Mechanismen. Hierzulande herrscht grundsätzlich eine relativ gute Zahlungsmoral. Hinzu kommen schnelle Gerichtsverfahren und ein umfassendes Insolvenzrecht. Professionelle vorgerichtliche Verhandlungsbemühungen sind jedoch nach wie vor das effizienteste Mittel zur Eintreibung von Forderungen.“

Top 10 in den Händen europäischer Staaten
Die Allianz Trade Experten haben für die Rangliste über 40 Indikatoren analysiert rund um lokale Zahlungspraktiken, Gerichts- und Insolvenzverfahren. Das daraus resultierende Ranking reicht von einem Score von 0 (geringe Komplexität) bis 100 (sehr hohe Komplexität).

„Das Ergebnis zeigt klar: Die Top 10 der Besten sind fest in europäischer Hand“, sagt Bogaerts. „Die elf Länder mit den niedrigsten Komplexitätswerten sind allesamt in Europa, erst auf Platz zwölf folgt mit Neuseeland das erste nicht-europäische Land.“

Heterogenes Bild bei Handelspartnern: USA sehr komplex, China in Schlusslicht-Gruppe
Bei den 20 wichtigsten Handelspartner deutscher Unternehmen ist das Bild hingegen heterogen: Die Niederlande (Komplexitätswert: 32) sind auf dem vierten Rang beispielsweise nur knapp an den Top 3 vorbeigeschrammt und weisen ebenso wie Schweden (30) vergleichbare Voraussetzungen wie in Deutschland (30) auf. Hingegen ist die Komplexität beim Inkasso in Polen, Rumänien (je 40), Japan (44) oder Italien (46) bereits hoch. Noch schwieriger wird es bei säumigen Abnehmern beispielsweise in den USA (55) oder der Türkei (56). China wird als „extrem komplex“ bewertet und erreicht mit einem Komplexitätswert von 71 den viertletzten Platz.

Die vollständige Allianz Trade-Studie zur Inkasso-Komplexität (ENG, pdf) finden Sie beigefügt und hier:
dummy https://www.allianz-trade.de/content/dam/onemarketing/aztrade/allianz-trade_de/presse/2022-06-20-collection-complexity-allianz-trade.pdf


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